WRONG TURN 2

Rob Schmidts WRONG TURN von 2003 war eigentlich ein recht solider, atmosphärischen Backwoods-Horror-Beitrag, der vor allem von Stan Winstons Spezialeffekt-Künsten profitierte. Und da von jedem halbwegs kommerziell erfolgreichen Horrorfilm ja Fortsetzungen fabriziert werden, gibt es nach HOSTEL 2, THE HILLS HAVE EYES 2 oder THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE: THE BEGINNING eben auch WRONG TURN 2, der in den USA den nicht ganz unzutreffenden Zusatz „Dead End“ trägt und gegen den obige Filme fast schon wieder wie echte Meisterwerke wirken.

Denn Joe Lynchs Regiedebüt ist im wahrsten Sinne eine Sackgasse, eine in 25 Tagen runtergekurbelte „Direct to video“-Produktion und eine künstlerische Bankrotterklärung, die weder als Parodie noch als ernsthafter Horror-Beitrag funktioniert und die Vorurteile, die man bezüglich Sequels in der Regel hat, nur allzu schmerzhaft bestätigt.

Ein am Rande der Lächerlichkeit agierender Mutantenstadl, wo höchstens Herr Rollins als stiernackiger Rambo-Verschnitt für den einen oder anderen erheiternden Moment sorgen kann. Denn einer der „hardest working men in rock“ bessert hier mal wieder mit einem eher redundanten Eintrag in die Filmgeschichte sein Bankkonto auf und darf ordentlich mit den komischen Mutanten aufräumen, die offensichtlich noch von THE HILLS HAVE EYES 2 übrig geblieben waren und hier brutal ans Tageslicht gezerrt werden, was sie nicht gerade besonders furchteinflößend wirken lässt.

Ansonsten ist die Story über die Teilnehmer einer Survival-Reality-TV-Show eine wirklich äußerst dünne Grundlage für die auf dem Fuße folgende, ausreichend bekannte und gähnend langweilige Schnitzeljagd im Wald.

Als zusätzliche Spaßbremse erweist sich einmal mehr die FSK, die bei der im Oktober erscheinenden DVD wohl insgesamt drei besonders verwerfliche Minuten zu beanstanden hatte, aber ehrlich gesagt dürften die dieses Debakel auch nicht retten können, höchstens in den Augen irgendwelcher unverbesserlicher Gorebauern.