Dass David Eugene Edwards sein christliches Weltbild in Bezug auf unterschiedlichste Aspekte seines Glaubens in meist metaphorischer Weise in seinen Texten verarbeitet, sollte einen nicht mehr großartig aufregen, es zwingt einen ja niemand dazu, seine Platten anzuhören.
Nachdem sein letztes Album „Ten Stones“ hierzulande zur Abwechslung mal nicht auf Glitterhouse erschien, ist bei „The Threshingfloor“ alles wieder beim Alten. War „Ten Stones“ ausgesprochen rockig ausgefallen, fährt Edwards auf „The Threshingfloor“ überwiegend die mystische Folkschiene im Midtempo-Bereich, unter Zuhilfenahme von Einflüssen osteuropäischer und orientalischer Folklore.
Eine reduzierte, überwiegend ruhige wie düstere Angelegenheit, bei der Edwards durch seinen gewohnt gequälten Pathos mal wieder einen erstaunlich hypnotischen Sog mit seiner Musik erreicht, dem man sich nur schwer entziehen kann, wenn man generell mal einen Draht zur Musik von 16 HORSEPOWER und WOVENHAND hatte.
Ein sehr intensives atmosphärisches Album, wie der Blick in ein tiefes schwarzes Loch, dessen Grund man niemals erkennen kann, dennoch stürzt man sich genussvoll hinein. Momente, in denen einem Edwards wie der rechtmäßige Erbe von Jeffrey Lee Pierce erscheint – und das nicht zum ersten Mal.
Besondere Highlights sind dabei sicher der dritte Song „A holy measure“ und der Titeltrack, bei dem Edwards mit Sitar-Klängen einen faszinierenden Groove erzeugt, ebenso wie seine gelungene Depri-Version von „Truth“, einem Song des ersten NEW ORDER-Albums „Movement“.
Hat er mich doch mal wieder um den kleinen Finger wickeln können, der alte Wanderprediger ...
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