Wenn Pop sich vor Punk verbeugt, dann ist die Gefahr oft groß, dass aus charmant gleich naiv wird. Wenn Punk wiederum mit Pop kokettiert, wird aus catchy schnell kitschig. Und dann gibt es Bands wie die WORRIERS, die beides auf einmal können, beides machen und irgendwie auch sind.
Ihr (Survival) Pop klingt auf deren neuer Platte nach den PRIMITIVES mit WEAKERTHANS-Kante, ihr Punk nach späten AGAINST ME!. Das macht allein schon deswegen Sinn, da AGAINST ME!-Frontfrau Laura Jane Grace das Debüt von Lauren Denitzio und den WORRIERS im Jahr 2015 produziert hat.
Es gibt wahrhaftig schlechtere Einflüsse, freut sich da der geneigte Hörer, während Spielfreude, Drive und tolle Melodien eine positive Unterlage liefern für durchaus melancholische Texte über queere Coming-outs, Krankenhausaufenthalte und Suizide im Freundeskreis.
Man kann gar nicht oft genug erwähnen, wie viel Grower-Potenzial in den Songs von „Survival Pop“ steckt, und das bei all ihrer Einfachheit. Man bekommt in Hits wie „What we’re up against“ oder „The possibility“ eigentlich alles sehr direkt und ohne großes Gewese auf dem Silbertablett serviert.
Und doch: Dieses Album wächst mit jedem Durchlauf, und zwar ans Punker-Herz. Mit kleinen Evergreens und der Halbwertzeit einer nuklearen Fallout-Zone.
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