Eine lange verschollene Perle des italienischen Neogarage-Undergrounds hat Ritchie Apple ausgegraben. Die WOODY PEAKES fanden 1986 zusammen. Das musste nun so sein, denn die vier Jungs trugen nunmal die stylishsten Moptops des ganzen Landkreises, und sie teilten die gleiche Begeisterung für Ravin' Fuzzed-Out-Farfisabeatpunk, und der New-England-Moody-Folk-Punk war ihnen auch eine Herzensangelegenheit.
Die erste und leider einzige LP nahmen sie dann ein Jahr später in ihrem gammeligen Probekeller in Perdenone auf, eine brandheiße Mischung aus ungezügeltem Uptempo-Fuzz und tieftraurigen moll-verseuchten Moody-Schmachtfetzten, wie man sie zu der Zeit wohl nur in Griechenland oder Schweden spielte.
Und das Ganze klingt komplett authentisch nach 1966, also genau so, als ob die unseligen 70er und 80er nie stattgefunden hätten. Zu den geschmackvoll ausgewählten Coversongs zählt, was mich völlig begeistert, auch Arthur Lees "Message to pretty", vielleicht einer der traurigsten Songs aller Zeiten.
Als Zugabe gibt es im Anschluss an die LP dann noch die 90er EP "Going All The Way" und einige Session-Outtakes. Auch ganz großartiger Stoff, leider war es das dann für die WOODY PEAKERS, aber immerhin ist nun das längst vergriffene Gesamtwerk einer der talentiertesten Teen-Beat-Combos wieder lieferbar und für die Zukunft auf einem Tonträger zusammengefasst.
Zugreifen, denn es gibt nur 500 Stück davon! (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Gereon Helmer