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WINTER PASSING

New Ways Of Living

Achtung, Pop-Alarm! „New Ways Of Living“, das zweite Album von THE WINTER PASSING aus Dublin, ist lupenreiner Emo-Pop-Rock zwischen JIMMY EAT WORLD, PARAMORE und TIGERS JAW. Klar und druckvoll produziert, mit großen Melodien und Gesten. Technisch versiert, präzise und abwechslungsreich. Trotz durchaus härteren Parts bleibt der Sound durchgängig recht glatt. Immer wieder experimentiert die Band mit Midwest-Emo-, Shoegaze- und Post-Rock-Elementen. Das Geschwisterpaar Kate und Rob Flynn singt dazu wechselweise oder gemeinsam. Böse Menschen könnten Kates Stimme, die an Eva Hendricks von CHARLY BLISS erinnert, als „piepsig“ bezeichnen und genervt abschalten. Aber scheiß auf die – bei den unzähligen Post-Hardcore-Typen, die versuchen, wie Jeremy Bolm zu klingen, beschwert sich auch kaum jemand. In der Mitte des Albums versteckt sich mit „Crybaby“ der poppigste Song, inklusive Cheeleader-Chants, die an „Hollaback girl“ von Gwen Stefani erinnern. Beim abschließenden, fast siebenminütigen „Mind yourself“ zieht die Band noch einmal alle Register. Es beginnt verhalten, türmt sich mit flächigen Post-Rock-Gitarren auf, die dann plötzlich verstummen, und klingt mit einer ruhigen Akustikgitarre aus.