Wenn nach einem weiteren Jahrhundertsommer auch sonst nichts übrig bleibt: Die Textzeilen „Let’s wait for June to blow us away and break everything in half / Let’s drive to the sea / If we survive the hot season I’ll save a warm room for us all“ überdauern die Hitze.
Die Hardcore-Band WINTER DUST verwandelt Verzweiflung in Energie, ähnlich wie KOWLOON WALLED CITY. Das Gebrüll läuft der Aufbruchsstimmung der Pianotupfer und den eskapistischen Gitarrenspuren zuwider („Duration of gloom“).
Ohne Reibung hingegen vollzieht sich die Verbindung von Gesang und Instrumental, wenn in „All my friends are leaving town“ das eröffnende „Look no further, fear no border“ ein Szenario aus Sehnsucht und Schmerz kreiert oder sich die Lyrics vorsichtig in die Gitarrenakkorde einfügen.
WINTER DUST bleiben den Melodien zugewandt, egal, wohin sich ihr (Post-)Hardcore ausdehnt. Dabei spielen sie mit artverwandten Post-Rock-Motiven und lassen einem bei aller Düsternis einen Funken Hoffnung da.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Henrik Beeke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Christiane Mathes
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #172 Februar/März 2024 und Henrik Beeke