„Ich meine, hallo? Merken Sie eigentlich, wie idiotisch Sie sich anhören?“ Wilson – ein egozentrisches Arschloch vor dem Herrn, das es sich mit wirklich absolut jedem ihm fremden oder aber auch ihm nahe stehenden Menschen verkackt.
Und dafür zwischenzeitlich auch im Knast landet. Schon schwierig, da die feine Ironie aus dem Verhalten des neurotischen Zynikers herauszufiltern, die manch Kritiker dahinter entdeckt haben will.
Ja, mitleiderregend, vielleicht sogar gesellschaftskritisch ist das schon stellenweise, denn auch Wilson zeigt hier und da menschliche Gefühlsregungen wie Angst, Reue und gelegentlich sogar so etwas wie Einsicht, oder versucht sich auf seine Art in die Gesellschaft einzufügen, deren Produkt er schließlich auch ist.
Satire, schwarzer Humor, schon klar. „The story is really what you interpret happens in between each strip“, sagt Clowes dazu. Und dass jeder Plot der nicht-kontinuierlichen Einseiter, inspiriert von einer Aussage aus der Biografie des Peanuts-Vaters Charles M.
Schulz, in höchstens fünf Minuten aus dem Boden gestampft wurde. Mit, wie Clowes selbst anmerkt, durchwachsenem Ergebnis. Die Strips sind abwechselnd realistisch gezeichnet oder in einem eher abstrakteren, Funny-typischen Stil gehalten.
Seit dem 29. Juni ist „Wilson“ auch als Spielfilm mit Woody Harrelson als Wilson und Laura Dern als dessen Ex-Frau Pippi in den Kinos zu sehen. Regisseur: Craig Johnson („True Adolescents“).
Bislang mit eher mäßigem Erfolg. Nicht unbedingt weiter verwunderlich, denn was als Comic wenigstens ein Stück weit abstrakt und damit auf Distanz bleibt, wächst sich im Film zu vollem Pennerfaktor aus.
Und das auf satte 94 Minuten gedehnt dürfte nur schwer zu ertragen sein. Vielleicht wäre ein Trickfilm hier doch die bessere Wahl gewesen.
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