Nach der Kollaboration mit Roger Daltrey kommt Wilko Johnson, mittlerweile wieder bei bester Gesundheit und im Saft stehend, mit einer Art „Best Of“-Kopplung daher, auf der er mit seiner derzeitigen Studio- und Live-Band kurzerhand die besten Tracks seiner Karriere neu einspielt.
Also rein technisch kein wirklicher Rerelease, aber auch kein wirklich neues Material. Mit Bassist Norman Watt Roy spielt Johnson bereits seit seiner Zeit bei den BLOCKHEADS, Drummer Dylan Howe ist bereits seit 2008 als Sideman für Wilko tätig.
Die Aufnahmen für „I Keep It To Myself“ entstanden während einer Periode von vier Jahren, es gibt frühe DR. FEELGOOD-Nummern wie „Roxette“ und das gehetzte „20 yards behind“, das herrlich düstere „Sneaking suspicion“, eine Reihe von SOLID SENDERS-Songs und neueres Solomaterial, das das Powertrio mit bewundernswerter Verve einspielt.
Und auch wenn Wilko sicher nicht die stärkste Stimme im Business hat, sein eher kehliges Gefauche steht den treibenden R&B-Nummern sicherlich besser als Daltreys brünftiges Geröhre. Über Johnsons Gitarrenskills muss man nicht viele Worte verlieren, ganz wenige Gitarristen gelingt es derart perfekt, Rhythmus- und Leadparts ineinander zu verweben, und dabei zu klingen wie mindestens drei Gitarren.
Man darf jedenfalls auf „richtiges“ neues Material dieses infernalischen Powertrios gespannt sein.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #139 August/September 2018 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Gereon Helmer