Der Sound von Raton Sauvage, des Multi-Instrumentalisten hinter WILD RACCOON, entzieht sich in jeder Hinsicht dem Raster, das sonst den Kosmos der One-Man-Bands ausmacht: „Mount Break“ ist kein weiteres karges Bluespunk-Werk, sondern ein sonnengeküsstes Sammelsurium aus vierschrötigen Surf-Jams mit überdeutlichen Westcoast-, Psych- und Bubblegum-Nuancen.
Reverb, Fuzz und debile Texte stecken dennoch den Rahmen ab, innerhalb dessen WILD RACCOON seine Kapriolen schlägt, die mal das Tempo innerhalb eines Songs variieren lassen, sich in überpolierte Hooks ergießen oder SciFi-Synth-Vibrationen Platz einräumen.
Ziemlich skurril klingt das unterm Strich, wie eine Kreuzung aus Jay Reatard mit Schaum vorm Mund und KING KHAN & BBQ SHOW in ihren eingängigsten Momenten. Diese Mischung macht WILD RACCON dann zu einem Vergnügen auf Songbasis und zu einem schwer verdaulichen Brocken auf Albumdistanz.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Matti Bildt