WHITE LUNG

Deep Fantasy

Nach diversen Singles, unter anderem auf Deranged und Sabotage, ist die aus drei Menschen (zwei Frauen, ein Mann) bestehende Formation aus Vancouver, Kanada bei Domino untergekommen und macht damit vielleicht den entscheidenden Schritt aus dem Fachleute- und Sammler-Underground in den Indie-Mainstream.

Prägnantes Merkmal ist und bleibt der aggressive Gesang von Mish, die allerdings bei den zehn Songs von „Deep Fantasy“ nicht mehr brüllt und kreischt wie einst, sondern ihre Stimme zwar nach wie vor aggressiv zum Einsatz bringt, aber meist eher singt.

Geblieben ist das Faible für düsteren britischen Post-Punk der Achtziger mit einer Prise Riot Grrrl-Rock und einer Menge Wut. Und ja, WIPERS und SKELETAL FAMILY lassen immer noch grüßen, aber auch LOST SOUNDS, Jay Reatards Projekt mit der genialen Alicja Trout.

„Deep Fantasy“ ist ein musikalischer Sturm, die zehn knappen Nummern sind ein Vollgasrausch, der einen atemlos zurücklässt. So wild wie vor ein paar Jahren noch sind WHITE LUNG zwar nicht mehr, ihr „Indie-Major“-Debüt ist aber alles andere als eine Enttäuschung.