Dudelnde Sitars, wie von einem bekifften Yogi gespielt, bilden den Auftakt zum Titeltrack des selbstproduzierten LP-Debüts von WHALERIDER. Uäh, Hippie-Schrott, denkt man. Doch halt, schon nach wenigen Augenblicken hat der Spuk ein Ende und Sahba Yadegar lässt das erste Killer-Riff von der Kette.
Und von denen folgen noch einige im über neunminütigen Songverlauf sowie auf dem Rest der Scheibe. Und damit wären wir schon beim großen Problem der Mannheimer: Statt sich auf einige seiner vielen guten Ideen zu konzentrieren, verläuft sich das Quartett ein ums andere Mal in den selbst geschaffenen düsteren Labyrinthen voller unvorhergesehener musikalischer Wendungen.
An sich ist einfallsreiches Songwriting ja nichts Schlechtes, aber Bassist Max Feibel, der im Grunde keine schlechte Stimme hat, fehlt es als Sänger an (melodischem) Format, um den Laden zusammenzuhalten.
Wie es besser geht, zeigt zum Beispiel das kurz-knackige Instrumental „I am Tarantula“. Andere mögen das Prog-Rock nennen, ich nenne es Mangel an Fokus.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Felix Mescoli