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WE ARE AMONG STORMS

The I In We

Mit „The I In We“ legt das dänische Trio WE ARE AMONG STORMS sein Debütalbum vor, das sich zwischen Post-Hardcore- und Black-Metal-Anleihen bewegt. Die Stimmung ist durchgehend düster, getrieben vor allem von der Stimme des ehemaligen Sängers von THE PSYKE PROJECT. Ein recht dumpf abgemischtes Schlagzeug und die Gitarre gehen dagegen fast unter, was jedoch zuträglich für den atmosphärischen und bedrohlichen Unterton dieses Albums ist. Ich komme mir vor wie auf hochgepeitschter See mit fürchterlichen Wellenwänden. Eine Person schreit gegen das Unwetter an, zwischendurch gibt es Verschnaufpausen, das Monster „See“ liegt ruhig da. Der Song „Time has no favorite“ ist für diese Wechsel ein gutes Beispiel und zeigt textlich, woher diese Stürme kommen: Die Zeit verschlingt das kleine Boot namens Mensch. Das Album kreist wiederholt um dieses Thema, es geht um verstreichende Sekunden, Momente der Entscheidung und die Möglichkeit, verstreute Einzelheiten aufzufangen – wie es auch das Cover zeigt. „Our everything came with time“, lautet eine Textzeile im Titelsong, der als letzter von acht Tracks das Album beschließt. Am Ende dieser Reise denke ich an das Gefühl der Monotonie auf See, lange Seepassagen, weite Blicke und oft gleiche Szenarien. Ich weiß, dass der nächste Sturm aufziehen wird, doch die See bleibt unberechenbar und gnadenlos.