Bereits 2007 hatten WAYNE ROBBINS & THE HELLSAYERS aus North Carolina ihr Debütalbum aufgenommen, dürften aber trotz exzellenter Kritiken weitestgehend ein unbeschriebenes Blatt sein. Vielleicht ändert sich das ja mit „All You Need To Sleep“, denn was hier zu Beginn noch wie eine weitere Neo-Folkie-Band klingt, die versucht, den leiernden Country-Rock der späten PAVEMENT zu kopieren, schraubt sich zu immer wieder überraschenden songwriterischen Momenten hoch.
Die Westküsten-Sixties-Pop-Sensibilität von BUFFALO SPRINGFIELD vermischt sich dabei mit dem ruppigeren Desert-Rock von GIANT SAND und dem Nashville-Country-Kitsch von LAMBCHOP in einem atmosphärisch psychedelischen Shoegaze-Kontext.
Man kann zwar alles auf „All You Need To Sleep“ irgendwie auf traditionelle Americana-Klänge zurückführen, dennoch gelingt diesen „cosmic cowboys“ ein extrem eigenwilliger und origineller Zugang zu diesem Genre.
Und wenn man sich quasi schon hundertprozentig sicher ist, auf der Platte würde doch noch ödes Lagerfeuer-LoFi-Niveau die Überhand gewinnen, treiben die Hellsayers den nächsten Song schon wieder eruptiv mit fast orchestraler Instrumentierung in Dimensionen, die mehr mit SPACEMEN 3 und MY BLOODY VALENTINE gemein haben als mit sonstigem alternativen Folk-Rock.
Und richtig schöne Popsongs können sie auch schreiben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #92 Oktober/November 2010 und Thomas Kerpen