Maskierte Musiker haben Tradition, wobei die Maskerade unterschiedliche Funktionen erfüllen kann (Verkörperung typisierter Charaktere bei KISS oder SLIPKNOT, Identitätsverschleierung bei BRUJERIA, DAFT PUNK usw.).
Die sechs Mitglieder von THE WAY OF PURITY begründen ihre Vermummung mit der völligen Preisgabe des Egos. Legitimiert wird diese Idee durch ein theologisch undurchsichtiges Gemenge aus alttestamentarischem Denken, Pantheismus und Erlösungstopoi.
Folglich verweist der Albumtitel „Crosscore“ nicht unbedingt auf einen modischen Stilmix. Vielmehr handelt es sich um eine Musik des Kreuzes, mit der laut Bandinfo sogar sündige Individuen adressiert sein sollen.
Vokalistin xBettyx schreit sich emphatisch durch zehn wuchtige Tracks, deren Fundament von synkopierten Stakkato-Riffs gebildet wird. Leider fühlt sie sich auch zum Singen berufen, was zum einzigen Ausrutscher der Platte führt, dem süßlich-poppigen EVANESCENCE-Verschnitt „The rise Of Noah“.
(Diese Band war auf der Ox-CD #91 zu hören)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und Marcus Erbe
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Ollie Fröhlich
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Ollie Fröhlich