War „Main Obsession“, das zweite Album des aus Paris stammenden Psychedelic-Trios WALL OF DEATH, noch auf dem kleinen Label Born Bad erschienen, erklimmen sie mit „Loveland“ die nächste Stufe und haben jetzt ein Eindruck schindendes Label aus Los Angeles – der Erfolg kann kommen.
Obwohl man beim Namen WALL OF DEATH spontan angesichts des in der Metal(core)-Szene verbreiteten Moshpit-Phänomens gleichen Namens stilistisch auf eine falsche Fährte gelockt wird, sollte man daran keinen weiteren Gedanken verschwenden, löst doch der Titel „Loveland“ die richtigen Assoziationen aus: bubblebunte Sgt.
Pepper-Reminiszenzen ziehen über den kitschigen, mit rosa Wölkchen verzierten blauen Himmel, „the doors of perception“ sind weit geöffnet, und gleichzeitig meint man vor sich sehen zu können, wie die Bandmitglieder sich als schüchterne Shoegazer inszenieren.
Dazu eine kaleidoskopbunte Lightshow wie MERCURY REV, elegische Träumereien, dennoch aber mit der nötigen Schärfe gezeichnet, was sicher auch das Verdienst von Produzent Brett Orrison ist (BLACK ANGELS).
Wer seine Psychedelic freilich eher fies und pilzfressend hat à la BABY WOODROSE, der sollte weiterziehen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #124 Februar/März 2016 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Markus Kolodziej