Foto

VOLCANOVA

Radical Waves

Mit Stoner-Rock ist es heute wie mit Metal in den Neunzigern. Das wirkt alles ziemlich altbacken und von gestern. Leuchtturmbands wie KYUSS, FU MANCHU oder MONSTER MAGNET sind tot oder haben ihren besten Tage längst hinter sich. Trotzdem versuchen immer wieder Epigonen, den wuchtigen, fuzzigen Sound aus der kalifornischen Wüste zu reproduzieren. In den verschiedensten Teilen dieser Welt. Zum Beispiel diese drei Jungs aus Island, die knapp unterhalb des Polarkreises ihre Liebe für zentnerschwere Riffs ausleben. An Kargheit und schlichter Schönheit steht die vulkanische Insel zwischen Amerika und Europa den kalifornischen Kakteenlandschaften in nichts nach. VOLCANOVA sind psychedelisch und hypnotisch. Hooks, Melodien, alles da. Aber ich vermisse das gewisse Etwas. Die geheime Zutat, die den Zaubertrank wirken lässt. An Groove mangelt es Samúel Ásgeirsson (voc, gt), Þorsteinn Árnason (bs) und Dagur Atlason (dr) sicher nicht, aber irgendwie fehlt der Wiedererkennungswert der Songs, so dass einem schon nach ein paar Riffs ein Licht aufgeht: Ah, die neue Scheibe von VOLCANOVA. Dazu gibt es in diesem Genre inzwischen einfach viel zu viele Bands. Viel zu viel Mittelmaß. An Spitzenkräfte wie MASTODON, RED FANG oder CLUTCH reicht das Debütalbum der Isländer leider nicht heran.