Wenn die Franzosen Trash drehen, dann aber so richtig, wobei man dem Regiedebüt von Vincent Lobelle und Stephen Cafiero noch nicht mal vorwerfen kann, billig inszeniert worden zu sein, viel Tiefgang darf man hier aber auch nicht erwarten.
LES DENTS DE LA NUIT wirkt wie der etwas klägliche Versuch, FROM DUSK TILL DAWN mit TANZ DER VAMPIRE zu kreuzen, ohne aber nur ansatzweise an den brillanten Humor und die atmosphärische Kulisse des einen beziehungsweise an den exzessiven Aderlass des anderen heranzukommen.
Bei so was redet sich der Rezensent meist mit Sprüchen wie „töfter Partyfilm – nach dem Genuss von zehn bis zwanzig Bier“ heraus, um zu verschleiern, dass man solche Filme eigentlich niemandem empfehlen darf beziehungsweise zugeben, dass einen diese tiefergelegte Mischung aus Situationskomik, Genreparodie und vermeintlicher Gesellschaftssatire sogar ganz gut unterhalten hat.
Trotz Minimalhandlung wird es nie so recht langweilig, selbst als sich schließlich herausstellt, dass die angesagte VIP-Party auf einem Schloss, für die ein paar eindimensionale Partypeople zufällig eine Einladung bekommen, nur ein großes Frischfleisch-Buffet für die ebenfalls anwesenden Vampire ist, derer man sich in Folge erwehren muss.
Das war es dann auch schon. Allerdings hätte ein wenig mehr Splatter dem Film wirklich gut getan, denn wenn die FSK bei so was noch ein „ab 16“ springen lässt, weiß man, dass man in dieser Hinsicht nicht viel geboten bekommt.
Schade eigentlich, denn die Masken der Vampire sind gar nicht übel und auch das Schloss ist eine durchaus atmosphärische Umgebung für das überdrehte Treiben, bei dem Lobelle und Cafiero wohl eine Art Realfilm-Horor-Comic im Sinn hatten, was in visueller Hinsicht auf jeden Fall funktioniert.
Eventuell liegt es ja am französischen Charme, dass LES DENTS DE LA NUIT erträglicher ist als vergleichbare amerikanische Horror-Komödien, aber vielleicht bilde ich mir das gerade auch nur ein.
Das Cover der deutschen DVD ist auf jeden Fall eine Mogelpackung, keine Ahnung, wo man die Dame mit den sexy Fangzähnen aufgegabelt hat, zumal das wesentlich schönere französische Motiv genau diese bereits angesprochenen Comic-Einflüsse betont.
Hier war durchaus Potential für mehr vorhanden, so bleibt es bei seichter Unterhaltung für gänzlich anspruchslose Momente. Zumindest kann man sich mal wieder an Tchéky Karyo (NIKITA, DOBERMANN) als fiesem Obervampir erfreuen, der leider auch in viel zu vielen Schrottfilmen auftaucht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Thomas Kerpen