VAMPIRE GEGEN HERAKLES

In Kochs aufwendig gestalteter Mario Bava-Collection erschien jetzt als sechster Teil „Vampire gegen Herakles“, entstanden ein Jahr nach Bavas noch in Schwarzweiß gedrehten Horror-Meisterwerk „Die Stunde, wenn Dracula kommt“.

Auf DVD erschien „Vampire gegen Herakles“ schon einige Male auf DVD, in durchaus passable Qualität und versehen mit einigen Extras wie einem längeren Interview mit Bavas Sohn Lamberto. Bei der Neuauflage kamen noch weitere Extras hinzu, wie ein Audiokommentar von Bava-Kenner Tim Lucas und ein Interview mit Darsteller Giorgio Ardisson, der Herakles’ Kumpel Theseus spielt.

Neben einer anspruchslosen Komödie namens „Quel bandito sono io“ von 1949 als Bonusfilm, bei der Bava hinter der Kamera stand. „Vampire gegen Herakles“ ist damit das erste Mal auch auf Blu-ray erhältlich, was sich bei der Bildqualität durchaus bemerkbar macht.

Interessanter ist der Umstand, dass zum ersten Mal der Original-Prolog enthalten ist, der in allen bisherigen deutschen Fassungen fehlte. Auch wenn „Vampire gegen Herakles“ nicht an die Qualitäten von „Die Stunde, wenn Dracula kommt“ herankommt, zeigt er schon den kreativen Umgang Bavas mit den Möglichkeiten des Farbfilms, die er dann 1965 in „Planet der Vampire“ noch weiter vervollkommnen sollte.

Denn der sterilen Künstlichkeit der Studiokulissen setzte Bava eine psychedelische Farbgebung entgegen, die seinen Filmen oft einen surrealen Touch gab. Eigentlich heißt dieser eigenwillige Vertreter des Sandalengenres „Ercole al centro della terra“, also „Herkules im Zentrum der Erde“, womit der Hades gemeint ist, wo Herakles nach einem magischen Stein sucht, um seine große Liebe aus den Fängen dunkler Mächte in Gestalt von Christopher Lee zu befreien.

Ein sehr unterhaltsamer, charmanter Italo-Trash, in dem die griechische Mythologie kräftig durch den Wolf gedreht wurde.