Ja, auf so einen Scheiss muss man erstmal kommen: „lullaby versions of punk classics" lautet hier der Untertitel, und den sollte man auch wirklich als Drohung verstehen. Wenn Menschen nämlich zu Eltern werden, ist alles zu spät, Verstand ausgeschaltet und Bauch ein-, und dann werden sicher auch solche Platten gekauft.
Angeblich (man weiss ja nicht, ob hier nicht doch in großem Stile verarscht werden soll) ist die Musik hier in einer Weise instrumentiert, welche sich positiv auf die seelische Entwicklung der ungeborenen wie neugeborenen kleinen Kröten auswirken soll, und bevor mann/frau beliebige New Age-Scheiss-CDs einlegt, kann man's ja auch mal hiermit versuchen, wenn's hilft...
Denn, siehe Titel/Untertitel, hier gibt's instrumentale Plinkerversionen von all den Punkrockklassikern, die Mama und Papa damals, in ihrer Jugend so gerne gehört haben. Jetzt hat Papa zwar seine Scheiben alle verkauft, um den Passat-Kombi bezahlen zu können, haha, jaja, aber das waren schon wilde Zeiten, Mann, waren wir drauf...
Und so säuseln hier jetzt die Melodien von „Down in the tube station at midnight", „Ever fallen in love", „London calling", „Sheena is a punk rocker", „Pretty vacant", „No more heroes, „Sex and drugs and rock'n'roll" und noch ein paar mehr im instrumentalen Gewand aus den Boxen, auf dass der/die Kleine schon frühzeitig musikalisch indoktriniert werde.
Naja, auf 'nen Versuch käme es an... Dann kann der/die Kleine sich hinterher auf jeden Fall mit „Punk rock made me do it!" rausreden. (35:37) (???)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Joachim Hiller