Es ist beachtlich, dass Bert McCracken und seine Mitstreiter offenbar wenig mit ihrem In-die-Jahre-Kommen konfrontiert zu sein scheinen, obwohl die Band bereits das 24. Jahr ihrer Karriere bestreitet. Zum einen hat das damit zu tun, dass die Jungs sich optisch ganz gut gehalten haben beziehungsweise schon immer etwas ranzig aussahen, aber auch musikalisch haben THE USED ein Rezept gefunden, dass man als Hörer nie den Eindruck bekommt, hier würde jemand nur seinen Status verwalten. Dafür geht die Band immer mit der nötigen Experimentierfreude ans Werk, was zum Beispiel zu einem modern ausgerichteten Track wie „I hate everybody“ führt. Noch viel wichtiger jedoch: THE USED geben sich nur selten mit halbgaren Ideen zufrieden. Ihre Melodien und die Spannungsbögen ihrer Songs haben stets Hand und Fuß. So langweilen Trademark-Tracks wie der Opener „Worst I’ve ever been“ auch nach knapp zweieinhalb Jahrzehnten nicht. Allein bei den recht monothematischen Texten, die McCracken immer noch aus der Perspektive eines Anfang Zwanzigjährigen zu verfassen scheint, fragt man sich zunehmend, ob es sich hier um Zielgruppenbedienung handelt oder ob der Autor tatsächlich noch in dieser Gefühlswelt festhängt. Ob THE USED 2023 noch massenhaft neue Fans gewinnen, sei dahingestellt, alte Anhänger werden aber definitiv mehr als nur bei der Stange gehalten.
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