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USA NOIR

Johnny Temple (Hg.)

Johnny Temple kennt der musikaffine Mensch wegen seiner Tätigkeit als Bassist von SOULSIDE und GIRLS AGAINST BOYS – letztere wurden nie offiziell aufgelöst, sind aber seit Ewigkeiten inaktiv. 1997 schon gründete er in New York den Buchverlag Akashic Press, der sich seitdem zu einem der renommiertesten Underground-Verlage der USA entwickelt hat.

Erfolgreich war und ist Akashic vor allem wegen seiner „Noir“-Serie, Sammlungen von Kurzgeschichten teils bekannter, teils unbekannter(er) Autor*innen, jeweils mit dem Fokus auf einer Stadt.

Ausgangspunkt war 2004 „Brooklyn Noir“, also Geschichten von vor der Haustür von Temple und Akashic, und seitdem ist die Serie auf rund 100 Folgen angewachsen, vor allem Städte und Regionen der USA tauchen auf, aber auch Großstädte weltweit, von Tel Aviv über Teheran bis Sydney, und gerade ist auch „Berlin Noir“ erschienen.

„USA Noir“ wiederum ist bereits 2013 in den USA erschienen, jetzt erst hast der Hamburger CulturBooks-Verlag eine deutsche Version davon veröffentlicht. Im Grunde ist die 14 Geschichten umfassende Sammlung, die als „literarischer „Roadtrip“ beschrieben wird, eine spannende und selbst Kurzgeschichtenmuffel wie mich begeisternde Sammlung von thematisch eher düsterer Fiktion unter anderem von Jonathan Safran Foer (absurde Story über Google Street View), doch wie bei im Original englischsprachigen Filmen und Serien auch fragt man sich, ob nicht die US-Version die bessere Wahl gewesen wäre: zum gleichen Preis gibt es da 200 Seiten mehr und statt der 14 Stories der soliden deutschen Übersetzung derer 37.

Aber ich will nicht meckern, „USA Noir“ hat mich für die Serie angefixt.