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USA NAILS

Feel Worse

Was selektive Wahrnehmung ist? Wenn eine Band wie die Londoner USA NAILS schon seit zehn Jahren existiert, man zwar den Namen hier und da mal aufgeschnappt hat, aber das 2024er Album „Feel Worse“ das erste ist, mit dem man sich näher beschäftigt. Dabei wäre das doch anhand der sechs Vorgänger schon möglich gewesen, als da waren: „Sonic Moist“ (2014), „No Pleasure“ (2015), „Shame Spiral“ (2017), „Life Cinema“ (2019), „Character Stop“ (2020) und PSYCHIC GRAVEYARD / USA NAILS (2022). Also Mut zur Lücke und besser spät als nie entdecken, dass Daniel Holloway, Gareth Thomas, Thomas Brewins und Steven Hodson sehr soliden Noiserock abliefern, die von den Besten gelernt haben – also UNSANE, BIG BLACK, COWS, etc. – und sich einreihen in die Riege exzellenter gegenwärtiger Genrevertreter wie METZ oder PISSED JEANS. USA NAILS beherrschen exzellent die Genre-Klaviatur, sind einerseits harsch, feedbackig und Uneasy Listening, andererseits haben sie aber eine interessante, groovige Rhythmik, siehe etwa „Beautiful eyes“, und klingen hier und da fast schon ... nun ... eingängig. Die Vocals sind über weite Strecken eher Sprechgesang mit deutlichem Londoner Zungenschlag, und da kommt so ein gewisser SLEAFORD MODS-Touch ins Spiel. Musik wie Stacheldraht mit buntem Zuckerguss: eine lecker blutige Angelegenheit.