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URGE OVERKILL

Oui

Als 2011 mit „Rock&Roll Submarine“ ein neues URGE OVERKILL-Album erschien, hatte die Band, die dank ihres für Tarantinos „Pulp Fiction“ 1994 verwendeten Neil Diamond-Coversongs „Girl, you’ll be a woman soon“ mal für fünf Minuten richtig berühmt war, niemand mehr richtig auf dem Schirm. Wobei UO mit „Saturation“ (1993) und „Exit The Dragon“ (1995) auf Geffen noch zwei extrem gelungene mit Powerpop-Flair und griffigen Hooklines und knackigen Riffs versehene Rock-Platten veröffentlicht hatten. Fans ihrer früheren ruppigeren Platten auf Touch & Go dürften sich aber zu diesem Zeitpunkt schon längst von UO abgewandt haben, so dass Differenzen zwischen Kato und Roeser der Band Mitte der Neunziger endgültig den Todesstoß versetzten. Hörenswert war dann noch das 2000er Soloalbum „Debutante“ von Sänger/Gitarrist Nash Kato. Für „Oui“ haben sich die UO-Kreativkräfte Kato und Eddie „King“ Roeser (die auch nicht mehr ganz taufrisch aussehen) elf Jahre nach „Rock&Roll Submarine“ noch mal zusammengerauft, um ein Album einzuspielen, das eher „Exit The Dragon“ als „Saturation“ ist und das man wohl am besten als solides Alterswerk bezeichnet, denn gerade gegen Ende schwächelt „Oui“ songwriterisch etwas. Wer die mainstreamigeren Post-Touch & Go-UO aber schon immer lieber mochte, wird dennoch viel Spaß mit dem Album haben, denn im Gegensatz zu so vielen völlig austauschbaren Bands haben Kato und Roeser immer noch einen sofort wiedererkennbaren zeitlosen Trademark-Sound zu bieten. Charmant ist auch, wie die beiden sich gleich zu Beginn den schrecklichen WHAM!-Song „Freedom“ aneignen.