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UP ABOVE THE CITY, DOWN BENEATH THE STARS

Barry Adamson

Barry Adamson, 1958 in Moss Side, Manchester geboren, geprägt durch hohe Kriminalität und große afro-karibische und südasiatische Bevölkerungsanteile, war Bassist von MAGAZINE, die Sänger Howard Devoto nach seinem kurzen Gastspiel bei den BUZZCOCKS gründete, und auf deren EP „Spiral Scratch“ er 1977 zu hören ist. Danach war Adamson von 1982 bis 1986 Mitglied von THE BIRTHDAY PARTY und NICK CAVE & THE BAD SEEDS, begleitete Pete Shelley und Iggy Pop, und war auch an den ersten beiden VISAGE-Alben Anfang der Achtziger Jahre beteiligt, bis er 1989 mit dem Album „Moss Side Story“ seine Solokarriere startete, bei der er seine Verehrung für alte Soul- und Jazz-Musik und die Soundtracks von John Barry, Elmer Bernstein oder Ennio Morricone zum Ausdruck brachte und diese Einflüsse zu moderner Dance Music mit Retro-Charme verschmolz. Jetzt hat Adamson unter dem Titel „Up Above the City, Down Beneath the Stars“ seine Erinnerungen an diese Zeit in einem Buch verarbeitet, das bisher nur in englischer Sprache erhältlich ist. Fast 50% des Buchs widmet er seiner Kindheit, was es mehr zu einer Coming-of-Age-Erzählung als einer typischen Musikerbiografie macht, die Adamson in regelrecht literarischer Form zu Papier brachte. Zwar erwartet man von Musikerbiografien einen gewissen Anteil der bekannten „Sex & Drugs & Rock’n’Roll“-Momente, zumal ja die Drogen-Affinität der BAD SEEDS bekannt ist, was einen aber nur bedingt auf die niederschmetternde Düsternis von Adamsons ergreifender Lebensbeichte vorbereitet, geprägt von selbstzerstörerischem Drogenkonsum und familiären Tragödien, was ein Hubert Selby kaum besser hätte formulieren können.