Die Regisseure Aites und Ewell haben das schwierige Unterfangen in Angriff genommen, die Ursprünge der Black-Metal-Bewegung zu dokumentieren. Dies tun sie recht kompromisslos, zu Wort kommen ausschließlich unmittelbar Beteiligte in vielen Interviews, die durchgehend unkommentiert bleiben.
Dieses ist für den Szenekenner ein Segen, für den Uneingeweihten ein Kreuz, da viele der Aussagen von Vark Vikernes, immerhin Mörder und mehrfacher Kirchenbrandstifter, in Unkenntnis der Vorgänge zwischen 1992/93 schwer einzuordnen sind.
So kann seine Darstellung des Mordes an Øystein Aarseth (aka „Euronymous“) sicher nicht unwidersprochen bleiben, auch wenn er seine rechtsoffene heidnische Gesinnung nicht verbirgt. Den zweiten Hauptpart übernimmt DARKTHRONEs „Fenriz“, der ein musikbegeisterter Irrer ist und nicht für den Sellout der Szene verantwortlich gemacht werden will.
Daneben gibt es den Versuch, die Brücke zwischen Black Metal und Kunst zu schlagen, und die Erkenntnis, dass gute Musiker wie „Hellhammer“ nüchtern betrachtet dumme Arschlöcher sein können.
Gute Doku, die mit einigen Irrtümern über Black Metal aufräumen kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Ollie Fröhlich