Foto

UNDERDOG #69

Vor kurzem stellte sich Talli „Nubs“ Osborne, die ohne Arme zur Welt kam, in einem emotionalen Video-Post als zukünftige offizielle Sprecherin des Punkrock-Museums in Las Vegas vor, das wohl kurz vor der Eröffnung steht. Als ich das neue Underdog aufgeschlagen habe, ist mir der Clip wieder eingefallen. Das Heft ist ein Special zu Punk und Behinderung („Cripple Punk“, auf Deutsch „Krüppel-Punk“) und hier geht es auch um ein paar der unendlich vielen nicht sichtbaren Menschen. Es gibt einen Haufen Interviews mit Rollstuhlskatern, Musikern, Online-Aktivist:innen und Leuten vom Projekt „Sit ’n’ Skate“, allesamt persönlich und politisch, mit ein paar wichtigen historischen Einsprengseln. Inklusive Konzerte sind ein Thema und natürlich auch Barrierefreiheit und der Umgang damit. Zudem wird der schreckliche Begriff „Handicap“ diskutiert. Bei all dem zeigt sich, wie viel mehr DIY man mit einer Behinderung an den Tag legen muss, um im Punkrock-Zirkus überhaupt mitspielen zu können. Eine super Ausgabe für Neulinge, Ängstliche – und anti-/ableistische Menschen. Für Leute, die in überwiegend fremdbestimmten Institutionen arbeiten (Heime, Werkstätten), ist es durchaus auch eine Anregung nachzudenken. Zehn Balken für die Ausgabe #69 gibt es hier.