UNDERDOG #66

Mit dieser Ausgabe, die den Untertitel „Punk and Menthal Health“ trägt, will Fred das Thema psychische Gesundheit aus der Tabuzone holen. Da ich auf verschiedene Weisen damit konfrontiert und auch involviert bin, berührt mich diese Nummer ganz besonders. Fred skizziert zunächst die Geschichte des Umgangs mit Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen von der Antike über die Neuzeit bis hin zur Euthanasie in der NS-Zeit, treffend tituliert als „Geschichte mit Nebenwirkungen“. Im Beitrag „Antipsychiatrie“ geht es um die Versuche von Betroffenen, einen für sie gesunden Weg in ihrer Krankheit ohne staatliche Institutionen und Zwangsmaßnahmen zu finden. Die Highlights sind dann die Gespräche mit drei Betroffenen, darunter Ox-Schreiberkollege Alex Gräbeldinger, in denen deutlich wird, wie „Psychiatrie“ sich auf das Leben der jeweiligen Menschen auswirkt. Weiter geht es mit Beiträgen zu Punk und Psychiatrie wie etwa der Betrachtung von „Basket case“ von GREEN DAY, dem tragischen Schicksal von Otze, dem Sänger von SCHLEIM-KEIM, und Ian Curtis, JOY DIVISION. Daneben findet sich eine Auflistung von Punksongs, die sich mit Psychiatrie beschäftigen, unter anderem „Psykist instabil“ von ASTA KASK. Dazu gibt es noch einen CD-Sampler unter anderem mit KORRUPT, NEUROTIC ARSEHOLES und STAHLSCHWESTER sowie passender Songauswahl zum Thema dieser Ausgabe. Sehr lesenswert.