Von kanadischen Bands und kanadischen Labels bekommt man gemeinhin nicht viel mit, da a) die US-amerikanische Musikindustrie sehr dominant ist, und b) die Kanadier schon rein mengenmäßig untergehen. UNCUT aus Toronto und ihr ebenfalls aus dieser Stadt stammendes Label machen da eine löbliche Ausnahme.
Gegründet von Frontmann und Gitarrist Ian Worang Ende 2001, ist die musikalische Basis der Band, so schreiben sie selbst, atmosphärischer Gitarrenrock, sind Bands à la MY BLOODY VALENTINE, JOY DIVISION und TELEVISION große Inspiration, und so erklärt sich auch der hallige, mächtige, dunkle Sound, den ich irgendwo zwischen GIRLS VS.
BOYS, FIREWATER und QUEENS OF THE STONE AGE verorte, speziell "Intentions of change" erinnert verblüffend an "Go with the flow". Dann ist da aber auch, etwa bei "St. Petersburg", so ein gewisser Wave-Touch mit GANG OF FOUR-Gitarre, der aber nie penetrant wird.
Auch der exzellente Opener "Understanding the new violence", wohl auch so was wie ein Band-Manifest, geht in diese Richtung und hat mit seinem groovenden Beat Hitpotenzial. Kämen UNCUT aus England, da bin ich mir sicher, wäre der Hype bereits in vollem Gange, aber so werden erst die nächsten Monate zeigen können, ob mehr als nur ein paar Eingeweihte auf diesen (Noch-)Geheimtip aufmerksam werden.
Nicht zögern, es lohnt sich. (37:09) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Joachim Hiller