Es sind Platten wie diese, die mir wieder verdeutlichen, warum es die Mühe lohnt, in jede reinkommende CD mal kurz reinzuhören. Ich kannte den Namen nicht, man hätte diese Platte leicht übergehen können, und das wäre nun wirklich schade, denn TWO COW GARAGE haben eine der warmherzigsten, mitreißendsten Platten der letzten Monate gemacht.
Es ist bereits das zweite Album des Vierers aus Columbus, Ohio, der in den letzten zwei Jahren über 350 Shows und weit über 300.000 Meilen runtergerissen hat, und ich finde, an so einer Opferbereitschaft erkennt man immer wiederBands, denen es wirklich ernst ist mit ihrer Musik.
Man weiß schließlich auch, was einen erwartet, wenn man scheitert: Ein Leben in einem Provinzkaff mit einem stupiden Fabrikjob. Dann lieber on the road und rocken. Unterstützung erfuhr die Band auf ihrem Weg immer wieder von den befreundeten Alternative Country-Rockern SLOBBERBONE, deren Brent Best auch produziert hat.
Sowieso, die Produktion: Die ist dermaßen präsent, direkt und klar, dass man meint, die Band stünde vor einem im Zimmer. Was ist es nun, was die Platte so begeisternd macht? Die Wärme, die sie verbreitet, diese Mischung aus simplem Rock'n'Roll, Cowpunk und latentem Country-Einfluss, was mich an eine auf den ganzen Klischeekram verzichtende Kreuzung aus SOCIAL DISTORTION, HOT WATER MUSIC und DRAG THE RIVER erinnert, wobei gerade der rauhe Gesang zum Vergleich mit zweiteren reizt.
Ein ganz vorzügliches Album, das zu entdecken lohnt. (45:07) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Tom Küppers