Dub ist eine jener Musikrichtungen, die mir zwar grundsätzlich sympathisch sind, mit denen ich mich - da will ich jetzt gar keine Fachkompetenz simulieren - immer nur am Rande, rein konsumierend beschäftigt habe, denn es ist ein weites, ein sehr weites Feld.
Von daher gibt es für mich nur ein Kriterium bei der Beurteilung von Dub-Scheiben: Gefällt - oder gefällt nicht. Und TWILIGHT CIRCUS gefällt: sehr relaxt, sehr spacig und traditionell, keine dieser modernen Spielarten des Genres und damit nah dran an Klassikern wie Bill Laswell oder Adrian Sherwood.
Hinter TWILIGHT CIRCUS nun steckt - Kenner wissen das - Ryan Moore, und nur der allein. Der Mann, den man von LEGENDARY PINK DOTS kennt, brachte sich schon in den Neunzigern im Alleingang bei, wie man Dub macht, was ja doch einiges an technischem Wissen voraussetzt, und das hier ist sein elftes Album, das erste in den USA veröffentlichte und eine Zusammenstellung aus unveröffentlichtem Material.
Nicht nur was für erklärte Fans, sondern durchaus auch für Gelegenheitskonsumenten tauglich. (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Joachim Hiller