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TØRRFALL

s/t

„Psychedelic water music“ tröpfelt aus den Boxen. Eine Trance-induzierende Rockmusik ist dem norwegischen Trio TØRRFALL mit ihrem selbstbetitelten Zweitwerk gelungen. Flächige Synthesizer-Frequenzen umstellen einen einsamen und stoischen Basslauf. Das Schlagzeug fühlt sich dem Jazz zugehörig, nicht zwangsläufig der Komposition, in der es sich befindet. Die Zuschreibung, dass die Musik dazu einlädt, sie nebenher zu hören, ist aus Künstler:innensicht streng genommen kein Kompliment. Aber die weitgehend frei interpretierte Rhythmik und der entspannende Fluss des Albums, das offenbar bewusst auf Kontraste oder überraschende Veränderungen verzichtet, machen aus „Tørrfall“ eine kontemplative Hörerfahrung, die die drei Musiker ohne Allüren möglich werden lassen. Nur zum Ende hin lodert die feine Melange stärker, düsterer und elementarer. Selbst da verbleiben TØRRFALL bedächtig und bringen die Musik nach einer Dreiviertelstunde behutsam ins Ziel.