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TRIST PIKE

Kjærlighet Uten Frykt

Hach, die zwei Bekloppten gießen ihr Innerstes wieder in Musik, herrlich. Wie beim Debüt helfen die beiden Referenzpole BLACK FLAG und NEW ORDER exakt so gut, wie Wein eben immer „nussig“ oder „korkig“ schmecken kann. Atmen Punk und verwandeln das in Elektro-Sounds zwischen Hard-Disco, jeder Menge Achtziger-Jahre-Effekte, Spaß und schierer Hingabe. Also wie gehabt irgendwo zwischen BONDAGE FAIRIES ohne Computerspiele, Prä-NDW, tanzbaren Sequencer-Sounds, reichlich LSD und großem Hörvergnügen. Vielleicht ein wenig druckvoller produziert im Vergleich zum Vorgänger, aber nicht weniger großartig und vor allem abseitig ausgefallen. Selbstredend auch hier ein Zitatenschatz, der wesentlich einfacher zu entschlüsseln wäre, wenn mein Norwegisch nicht so hoffnungslos eingerostet wäre. Wer keine Angst vor Elektronik, leicht falsch verdrahteten Hirnwindungen und laut Band „absolut keinem Humor“ (zwinker) hat, sollte sich über eine Platte wie diese einen zweiten Blinddarm freuen. Humor ist es, wenn man die norwegischen Texte auf das Backcover druckt, statt auf das Innersleeve, das lediglich zwei seltsame Bilder enthält, und man sich vor einer Stabkirche ablichten lässt, statt sie anzuzünden. Mentale Probleme oder abseitige Gedanken, die Musik geworden sind? Deine Entscheidung! Auf jeden Fall ist es ein Heidenspaß. Ich bin ein weiteres Mal höchst angetan.