Man hört auch dem trotz zwischenzeitlicher Auflösung von 2005 bis 2009 mittlerweile neunten Album der Schweden TRANSPORT LEAGUE sofort an, dass sie eine Band der Neunziger Jahre sind. Die gesamte Klangästhetik lässt vor dem geistigen Auge tausende hüpfende Dynamo-Festivalbesucher:innen auftauchen, die sich schon den ganzen Tag zu Bands wie KYUSS, MACHINE HEAD, PANTERA, SEPULTURA, PRO-PAIN und LIFE OF AGONY ausgetobt haben und zum erreichen absoluter Glückseligkeit noch eine letzte Dosis grooviger Klänge benötigen. Ein Album wie „Kaiserschnitt“ ist dafür natürlich wie geschaffen, denn wer erwähnte Bands abfeiert, dürfte auch recht schnell mit dieser Platte warm werden. Ein bisschen Stoner, ein bisschen Metal, ein bisschen mehr Rock und jede Menge dicker Grooves bilden die Grundlage für Songs wie „Atonic“, „Criminal energy“, oder „Me the cursed“, die allesamt das Gefühl vermitteln, man hätte sie schon einmal irgendwo gehört. TRANSPORT LEAGUE sind daher zweifellos keine Band, die musikalisch neue Wege zu beschreiten gedenkt und manche:r Zuhörer:in mag sich kopfschüttelnd ob dieser Fülle an Nostalgie abwenden. Mir jedoch gefällt hin und wieder so eine kleine gedankliche Zeitreise in meine Jugend, für die „Kaiserschnitt“ einen hervorragenden Soundtrack darstellt.
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