Vor zwei Jahren hatte ich bereits die Freunde, das Album „No Offending Borders“ besprechen zu dürfen, welches mich extrem positiv überraschen konnte und dem ich Reminiszenzen zu frühen NEIL YOUNG & CRAZY HORSE bescheinigte, welches aber nicht plakativ wirkte, sondern ebenso mit hoher Eigenständigkeit glänzte.
„Love“ geht in eine ähnlich vielseitige Richtung, weckt zudem ebenso erneut starke Assoziationen. Flowerpop meets Psychedelic. CROSBY, STILLS & NASH, hier eher ohne Young liebäugeln mit THE BYRDS und dazu die Art, wie er die Tonfolgen in der Stimme wechselt.
Mal mit, mal ohne Backgroundsänger, sehr gitarrenlastig und mit eben diesem Sechziger-Flair, der den Hörern das Wort „LIEBE“ zu erklären vermag. Durchzogen wird das Album von drei kürzeren Instrumentals, die den Rahmen bilden für vier weitere Songs, welche oft die Acht-Minuten-Grenze anreißen.
Waldemar lässt seinen Stücken Zeit tiefe Wirkung zu erzeugen. Nach dem musikalischen Höhepunkt des Albums, dem Song „Heart and gold“, zieht er schließlich noch mal alle psychedelischen Register bei dem ausufernden Stück „Black ocean“, welches die Atmosphäre der zuvor genannten Instrumentalstücke zunächst aufnimmt und dann in einen musikalischen Rausch verfällt.
Das habe ich in dieser Qualität lange nicht hören dürfen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Claus Wittwer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Claus Wittwer