Als ich im Infoschreiben das böse Wort "Melodic Death Metal" las, wollte sich bei mir schon der Brechreflex bemerkbar machen, aber zum Glück lügt der Wisch, wie es fast immer der Fall ist. Sicherlich sind TO RESIST FATALITY auch eine Death-Metal-Band, aber diese Beschränkung würde den Bewohnern der Studentenhochburg Göttingen sicher nicht gerecht werden, mischen sie in ihren Metal doch eine erhebliche Portion Black Metal, aber auch sehr geile progressive Einschübe, die sie mit Bands wie ARCTURUS oder DISHARMONIC ORCHESTRA zu seligen "Pleasuredome"-Zeiten vergleichbar machen.
Trotz einer gewissen Ähnlichkeit zu obigen Bands fahren TO RESIST FATALITY aber ihre eigene Schiene, was zum Großteil am sehr variablen Gesang liegt, der zwischen traditionellen Growl/Scream-Schema und cleanen Passagen wechselt, die leider nicht immer den Ton treffen, aber der Band einen unverkennbaren Stempel aufdrücken.
Als kleiner Kritikpunkt sei hier noch angemerkt, dass die durchaus inhaltlich sinnvolle Aneinanderreihung englischer Worte nicht unbedingt Englisch ergibt, das hat auch noch was mit Sprachfluss und -melodie zu tun, wobei dieses Problem bestimmt die Hälfte aller deutschen Bands haben.
Ich empfehle daher an dieser Stelle von meinem hohen Reviewer-Ross herab immer die Benutzung der jeweiligen Muttersprache. Aber genug gemault, TO RESIST FATALITY haben mit "Ianus" ein wirklich abwechslungsreiches und gelungenes Album hingelegt, das jedem ans Herz gelegt sei.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Ollie Fröhlich