TIM & STRUPPI

Hergé

Gerade lief hierzulande in den Kinos Steven Spielbergs Filmadaption einer der einflussreichsten europäischen Comic-Serien des 20. Jahrhunderts, denn so kann man die Abenteuercomics des Belgiers Hergé um den jungen Reporter Tim, die das erste Mal 1929 das Licht der Welt erblickten und bis zu dessen Tod im Jahr 1983 fortgeführt wurden, sicherlich ganz unbescheiden nennen.

Die Kritiken fielen überwiegend positiv aus, aber so richtig Lust machten die 3D-Animationen des Films dennoch nicht, denn letztendlich ist „Tim und Struppi“ („Les aventures de Tintin“) für mich immer ein zweidimensionales Vergnügen gewesen, zumal sich Hergés individueller Stil auch nur bedingt in den Bildern von Spielbergs „Familienfilm“ wiederfinden lässt.

Bereits seit den Sechzigern gab es immer wieder Versuche, „Tim und Struppi“ in Zeichentrick- oder Realfilm-Form ins Kino zu bringen, die in dieser Hinsicht aber nie ganz erfolgreich waren.

Der hier vorliegende Doppelband mit den beiden zusammenhängenden Geschichten „Das Geheimnis der Einhorn“ und „Der Schatz Rackhams des Roten“ ist zwar keine notwendige Veröffentlichung und ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass beide die Vorlage für den aktuellen Kinofilm waren, bieten einem aber eine schöne Gelegenheit, um noch mal zu überprüfen, ob denn die Abenteuer von Tim, seinem Hund Struppi, dem versoffenen wie cholerischen Kapitän Haddock, den beiden trotteligen Detektiven Schulze und Schultze und dem schwerhörigen aber erfinderischen Professor Bienlein noch den alten Charme besitzen, was man definitiv bejahen kann, denn Hergés actionreiche wie humorvolle und vor allem liebevoll gezeichnete Schatzsuche macht immer noch extrem viel Spaß.