Schwedischer Black Metal ist so eigen wie norwegischer, aber eben anders, melodischer und eingängiger. Die großen Nummern aka DARK FUNERAL und MARDUK ziehen seit Jahrzehnten ihr Ding durch, THY PRIMORDIAL hingegen strichen 2005 nach elf Jahren die Segel.
Die Band war dabei beachtlich produktiv und brachte es auf sechs Alben, von denen die auf Blackend erschienenen hier erneut veröffentlicht werden. Anders ausgedrückt, fehlen hier die Alben zwei und drei, dennoch ist aber die Entwicklung vom recht harschen traditionellen Debüt mit keifenden Vocals zum drückenden und schweren Spätwerk beachtlich.
„Uns geht es nicht um Melodien, sondern um Harmonien und da sind wir sehr von AT THE GATES beeinflusst“, gibt die Band in einem Interview sinngemäß zu Papier und sie hat recht. Bei aller zum Teil extremen Geschwindigkeit bleiben THY PRIMORDIAL immer abgefahren harmonisch, verzichten komplett auf Gitarrensoli und lassen den Drummer wie einen Uhrmacher erscheinen.
Eigentlich verwunderlich, dass es die Band nie ganz in die erste Reihe geschafft hat, wird hier doch durchgehend qualitativ hochwertiger Black Metal schwedischer Prägung mit einer gewissen Nähe zu DARK FUNERAL geboten, der lediglich auf dem vorletzten Album wegen Herunterfahrens der Geschwindigkeit etwas abfällt.
Lohnt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #138 Juni/Juli 2018 und Ollie Fröhlich