THIS IS GHOST! COUNTRY

s/t

Bei der Debüt-EP „Red Desert Blues“ von 2010 schrieb sich die Band noch mit einem Ausrufezeichen am Ende – grammatikalisch vollkommen richtig! Auf diesem selbstbetitelten Debüt liest man auf einmal THIS IS GHOST! COUNTRY.

Ein Versehen? Oder gar ein Versuch, keck und offensiv feststehende Regeln zu brechen? Das würde zumindest zur Ausrichtung des Albums passen. So bricht die vierköpfige Berliner Band auch die Regeln des Stoner-Rock, die auf dem Vorgänger noch vorherrschend waren.

Der spannende Riff-Rock im Stile von FU MANCHU mit leichtem UNSANE-Einschlag ist hier immer noch dominierend, weicht aber vermehrt von der vermeintlichen Fahrtrichtung ab. Der Sound ist härter, brachialer und beeindruckt, die Band spielt schneller und energetischer und hat vor allem im Gesang ordentlich dazugelernt und viel Neues zu bieten.

Ebenfalls variiert sie ihren Stil vermehrt mit Elementen aus Sludge, Hardcore, Doom und Noise. Dabei kommen viele gute Nummern raus wie das epische Schlusslicht „Bootes“ mit keifenden, fast schon Black-Metal-artigen Vocals oder der das schon unverschämt groovende „The god replacement“.

Auch wenn das Debüt noch kein Meilenstein ist, weil man dann doch immer wieder an die großen Vorbilder erinnert wird, werden THIS IS GHOST! COUNTRY sich ihren Ruf erspielen – egal, wo die Satzzeichen stehen.