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THIRD EGO

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Neue Band, altbekannte Musiker: Sänger Jean Morreau war einst (Gitarrist) bei NRA, Jeroen Blom (gt) bei BRAT PACK, WHITE SLICE und SAVAGE BEAT, René ten Brink (bs) bei SELLFISH, genau wie Edwin van Voorbergen (dr). Zudem ist Jean beim Amsterdam Recording Company-Studio involviert, und das ist auch Menno Bakker, der hier an den Reglern saß und den man von so ziemlich allen niederländischen Bands kennt, die einem so einfallen. So was wie ein Familienunternehmen also, das sein Zuhause auf dem ebenfalls niederländischen White Russian-Label gefunden hat. 2020 fand man zusammen, im Amsterdamer Proberaumkomplex Vondelbunker, und nun, Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Bands sind keinesfalls zufällig. Ich gebe zu, zu Beginn, als der Gesang noch nicht eingesetzt hatte, habe ich mal geschaut, ob hier 33 oder 45 die korrekte Umdrehungszahl ist, denn ja, übermütiges Galoppieren ist nicht so das Metier von THIRD EGO, stattdessen versinken sie eher schwermütig in schwelgerischen Melodien, und das wiederum erinnert mich an Größen des US-Indierock wie SUGAR oder DINOSAUR JR. Das Ganze hat also eine ganz massive Neunziger-Kante – hier steht man gerne mit Bob Mould auf dem Hoover-Damm. Andererseits wäre das auch durchaus vollbärtig genug für einen Slot auf dem The Fest in Gainesville, in Einstimmung auf HOT WATER MUSIC. Bleibt die Frage: Was machen eigentlich NRA? (Rotes Vinyl.)