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THEY CALLED US ENEMY

George Takei, Justin Eisinger, Steven Scott, Harmony Becker

George Takei? Wer zu den 9 Millionen Facebook-Followern des US-Amerikaners zählt, weiß von wem die Rede ist. Und alle Trekkies sowieso: von Hikaru Sulu vom Raumschiff Enterprise, von Star Trek. Seit 1965 bestimmte das Weltraumabenteuer das Leben des 1937 in Los Angeles in eine aus Japan stammende Familie geborenen Schauspielers, wobei seit 2005 noch eine weitere Rolle dazukam: die des LGBT-Aktivisten, denn in jenem Jahr bekannte er sich öffentlich zu seiner Homosexualität und heiratete seinen langjährigen Lebensgefährten. Das eigentliche Lebensthema von George Hosato Takei ist aber seine Familiengeschichte: Nach dem Angriff der japanischen Luftwaffe auf den US-Marinestützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii am 7. Dezember 1941 und dem darauf folgenden Eintritt der USA in den zweiten Weltkrieg nimmt die US-Regierung alle US-Bürger japanischer Abstammung im wahrsten Sinne des Wortes in Sippenhaft. Von der Polizei werden die Familien, in denen man keine Landsleute mehr sieht, sondern nur noch potentielle Verräter und Agenten Japans hinter den eigenen Linien, aus ihren Häusern gezerrt und bis zum Ende des Krieges in notdürftig eingerichtete Internierungslager gesteckt. 120.000 Menschen trifft dieses Schicksal, darunter auch Takei, seine Eltern und seinen kleinen Bruder. Den Hauptteil dieser detailgenauen, schwarz-weißen Graphic Novel nehmen denn auch Takeis drastische Kindheitserinnerungen ein, die abgerundet werden von der Darstellung von Takeis bürgerrechtlichem Einsatz für die Entschädigung und der staatlichen Anerkennung des Leids jener 120.000. Eine beeindruckende, packende Biografie.