THEO GEGEN DEN REST DER WELT

Bereits vor zwei Jahren erschien Peter F. Bringmanns „Theo gegen den Rest der Welt“ das erste Mal auf Blu-ray bei StudioCanal, insofern darf man von der Weltkino-Neuauflage keinen wirklichen Mehrwert erwarten, zumal bereits ältere DVD-Versionen das gut zwanzigminütiges Interview mit dem Regisseur enthielten.

Die Bild- und Tonqualität dieses inzwischen fast 40 Jahre alten deutschen Roadmovies mit Kultstatus ist auf jeden Fall sehr gut. Marius Müller-Westernhagen (1980 erschien auch sein Album „Sekt oder Selters“) spielt darin den Lastwagenfahrer Theo Gromberg aus Herne im Ruhrgebiet, dem an einer Autobahnraststätte während einer Pinkelpause sein noch nicht komplett abbezahlter Lkw entwendet wird.

In Folge widmet sich „Theo gegen den Rest der Welt“ der Jagd von Theo auf die Diebe seines Lkw – zusammen mit seinem italienischen Kompagnon Enno (Guido Gagliardi, der Enrico Pavarotti aus der Lindenstraße) und der Schweizer Studentin Ines Röggeli –, die das Trio bis nach Südfrankreich führt.

„Theo gegen den Rest der Welt“ lebt von seiner für einen deutschen Film ungewohnt flotten Inszenierung und vor allem vom losen Mundwerk von Marius Müller-Westernhagen, der das Pech förmlich anzieht.

Insofern ist es bedauerlich, dass Westernhagen 1987 seine Schauspielkarriere an den Nagel hängte und sich aufs Musikmachen beschränkte. 1977 standen Westernhagen und Gagliardi bereits als Theo und Enno in Bringmanns Ruhrpott-Komödie „Aufforderung zum Tanz“ (auf DVD von Pidax erhältlich) zusammen vor der Kamera, eine ebenfalls noch immer sehr witzige Milieustudie, in der der Lastwagen aus „Theo gegen den Rest der Welt“ bereits thematisiert wurde.

Bringmann und Westernhagen arbeiteten dann 1984 noch mal in der ebenfalls sehenswerten Jörg Fauser-Verfilmung „Der Schneemann“ zusammen.