Ich glaube, ich mag SILVER MT. ZION schon alleine aufgrund ihres Namens, das hat schon etwas sehr Eigenwilliges an sich, ebenso wie die Musik dieses Kammerorchesters aus Montreal, die den Neoklassik-Sound der RACHEL'S mit dem Postrock von TORTOISE oder SLINT und dem wilden improvisierten Gefiedel von DIRTY THREE verbinden.
Das letzte Album "Horses In The Sky" liegt knapp drei Jahre zurück und inzwischen betätigte man sich als Begleitband für Carla Bozulich, Vic Chesnutt und Patti Smith, aber an der grundsätzlichen Herangehensweise der siebenköpfigen Band hat sich nichts geändert.
Die Songs sind noch etwas länger geworden und unterschreiten nicht die 13 Minuten-Grenze, was aber angesichts der ausufernden, vielschichtigen und erstaunlich ungeschliffenen Indierock-Epen von "13 Blues For Thirteen Moons" auch Sinn macht.
Am Ende hat man zwar nicht das Gefühl, genau sagen zu können, wie die einzelnen Songs konkret geklungen haben beziehungsweise wo deren Anfang oder Ende war, aber an Intensität und dichter Atmosphäre mangelt es den kunstvollen Kompositionen von SILVER MT.
ZION nun wirklich nicht, die Rockmusik in ein faszinierendes Freestyle-Universum katapultieren, in dem so ziemlich alles möglich ist. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Thomas Kerpen