THE RUNNING MAN

In Zeiten des allwissenden Internets ist es für Künstler schwer geworden, sich über einen längeren Zeitraum hinter einem Pseudonym zu verbergen. Das war zwischen 1977 und 1985 noch unproblematischer, als Stephen King – nachdem ihm 1974 mit „Carrie“ sein kommerzieller Durchbruch als Autor gelang – unter dem Namen Richard Bachman sieben Romane veröffentlichte, um den Markt nicht mit King-Büchern zu überschwemmen.

1985 wurde sein Pseudonym aber bereits enttarnt. Während die meisten King-Arbeiten inzwischen fürs Kino oder Fernsehen adaptiert wurden, war das nur bei zwei Bachman-Büchern der Fall. 1996 wurde „Der Fluch“ (1984) als „Thinner“ verfilmt, bereits 1987 entstand unter der Regie von Paul Michael Glaser (der Starsky aus der Krimiserie „Starsky & Hutch“) eine recht freie Kino-Adaption von „Menschenjagd“ (1982) mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle.

Schwarzenegger spielt darin einen Polizisten eines Polizeistaats des Jahres 2017, der wegen Befehlsverweigerung zuerst im Gefängnis landet und nach seiner Flucht zur Teilnahme an einer Show gezwungen wird, in der die Kandidaten zum Ziel einer tödlichen Menschenjagd werden.

King scheint sich dabei bei der 1958 entstandenen Kurzgeschichte „The Prize of Peril“ von Robert Sheckley bedient zu haben, aus der Wolfgang Menge 1970 seinen thematisch ähnlich gelagerten Fernsehfilm „Das Millionenspiel“ machte.

Die dystopischen Anteile der Geschichte und ihre Medienkritik opfert Glaser aber schnell einem temporeichen und gewalttätigen Action-Spektakel im typischen 80er-Jahre-Look. Bis 2014 war „The Running Man“ indiziert, ist inzwischen aber sogar „ab 16“ in ungeschnittener Form freigegeben, und erschien jetzt bei Capelight in unterschiedlichen Blu-ray-Editionen, versehen mit reichlich Bonusmaterial und der Original-Kinosynchronisation.