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The Retaliators

Rock und Metal hatten schon immer eine Affinität zum Genrekino. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele und jährlich kommen mehr dazu. Erst kürzlich durften wir dabei zusehen, wie die FOO FIGHTERS in „Studio 666“ während einer Recording-Session von einem Dämon hingemetzelt werden. Während bei dieser Horrorkomödie die Musik noch im Vordergrund stand, wird sie bei „The Retaliators“ eher als Werbemittel benutzt. Wir haben hier einen relativ simplen Racheplot. John, ein frommer Priester, verliert seine Tochter durch einen brutalen Mord. Da sein Vertrauen in die örtliche Polizei nicht das größte ist, versucht er auf eigene Faust, den Mörder zu finden. Dabei gerät er an Jed, einen Cop, der ihm ein skurriles Angebot unterbreitet. Von nun an befindet sich John selbst in einer nicht endenden Spirale aus Gewalt, Folter und Mord. Dabei geht es ziemlich heftig zur Sache. Abgetrennte Gliedmaßen, literweise Blut und sämtliche andere Splatterklischees sorgen für ein wahres Gorefest. Was hat das Ganze nun mit Metal zu tun? Richtig. Erst mal nix. Die Verbindung erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Die komplette Besetzung von FIVE FINGER DEATH PUNCH, Jacoby Shaddix von PAPA ROACH sowie Spencer Charnas von ICE NINE KILLS spielen hier in unterschiedlich großen Nebenrollen verschiedene Formen des Bösen. Während FFDP eher als brutale Gang auftreten, mimt Shaddix einen wahnhaft kranken Psychokiller. Für den Soundtrack gesellen sich zu den genannten Vertretern unter anderem noch MÖTLEY CRÜE und BAD WOLVES hinzu. So richtig organisch will sich das allerdings nicht zusammenfügen. Dem Film fehlt einfach jeglicher Bezug zur Musik. So wirkt das Ganze wie der Versuch, einem eher durchschnittlichen Festivalfilm einen USP aufzudrücken, der nicht so ganz passt. Für Splatterfans ist er es wert, mal ein Auge, für Fans der genannten Bands ein Ohr zu riskieren. Mehr dann leider nicht.