THE MAN WITH THE IRON FISTS

Das Cover von „The Man With The Iron Fists“, dem Regiedebüt des WU-TANG CLAN-Mitglieds RZA, lockt einen direkt mit dem Zusatz „Quentin Tarantino präsentiert ...“. Das mit Tarantino sollte man nicht überbewerten, denn der war hier in kreativer Weise nicht beteiligt, dafür umso mehr dessen neuer Busenfreund „Hostel“-Regisseur Eli Roth.

Natürlich ist der Verweis auf Tarantino nicht völlig aus der Luft gegriffen, denn „The Man With The Iron Fists“ ist als ironische Eastern-Hommage konzipiert. Vor allem hinsichtlich der Wuxia-Filme der Shaw Brothers aus den Sechzigern, wovon sich auch viel in „Kill Bill“ wiederfinden lässt.

Während man bei Tarantino aber oft zu Tode gequatscht wird, entschieden sich Roth und RZA, den plakativeren Actionaspekt der Eastern in den Vordergrund zu stellen. RZA übernahm dabei auch die Hauptrolle und spielt im feudalen China des 19.

Jahrhunderts einen Waffenschmied, der in die Machtkämpfe einiger rivalisierender Clans gerät, dabei beide Arme verliert und zum „Man With The Iron Fists“ wird. Die Handlung ist aber nicht wirklich der Rede wert und hinsichtlich der Figurenkonstellationen fast schon wieder unnötig kompliziert.

Aber wegen der tiefschürfenden Geschichte schaut man RZAs Film auch nicht, der in fast schon unverschämter Weise das nicht gerade niedrige Trash-Level der chinesischen Vorbilder in ungeahnte Höhen treiben kann.

Im Gegensatz zu anderen Versuchen dieser Art, scheint RZA den nötigen finanziellen Rückhalt und das künstlerische Verständnis gehabt zu haben, um aus seiner grobgestrickten Genre-Hommage einen funktionierenden Film zu machen.

„Große“ Namen wie Russel Crowe und Lucy Liu und ein knackiger Soundtrack halfen dabei sicher auch. Den besseren und expliziteren Extended Cut des Films bekommt hierzulande allerdings nur auf der Blu-ray zu sehen.