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THE LAST HOUSE ON THE LEFT

Es heißt, der 2011 verstorbene David Hess sei ein unglaublich netter Mensch gewesen, was schwer zu glauben ist, wenn man ihn nur als psychopathischen Killer und Vergewaltiger Krug Stillo aus Wes Cravens kontroversem Film „Das letzte Haus links“ (auch bekannt als „Mondo Brutale“ oder „Das Haus der teuflischen Bestien“) kennt oder durch ähnliche Rollen wie in dem ebenfalls umstrittenen „Der Schlitzer“ (1980) oder „Wenn du krepierst, lebe ich!“ (1977). Zu Cravens krudem Erstlingswerk, produziert von Sean S. Cunningham, später Begründer der „Freitag der 13.“-Filmreihe, hatte der bereits seit Mitte der 1950er Jahre als Songwriter aktive Hess auch den hippiesken Folkrock-Soundtrack komponiert, der so gar nicht zu diesem hierzulande als „widerliche Brutalitätenshow“ abqualifizierten und zensierten Abgesang auf den Sommer der Liebe zu Zeiten des Vietnamkriegs passen will. Nachdem Indizierung und Beschlagnahme von „Das letzte Haus links“ inzwischen aufgehoben sind, erschien der Film jetzt sogar das erste Mal mit Altersfreigabe ab 18 Jahren in ungeschnittener Fassung, ganze 51 Jahre nach seiner Erstaufführung in den deutschen Kinos. Die aktuelle 2-Disc-Blu-ray-Edition (mit etwas zu poetischem Comic-Artwork neueren Datums, auf der Rückseite des Wendecovers gibt es aber ein Originalmotiv) enthält neben zwei Audiokommentaren die zensierte und leicht veränderte UK-Fassung „Krug & Company“ und einige nicht mehr ganz taufrische Dokumentationen (Craven verstarb 2015), wo eigentlich die meisten Beteiligten mit diesem primitiv umgesetzten, aber effektiven Rape-and-Revenge-Schocker (inspiriert von Ingmar Bergmans „Die Jungfrauenquelle“) hadern. Der sieht auch in HD immer noch extrem schäbig aus, aber bescherte auf jeden Fall Craven und Cunningham eine äußerst erfolgreiche Karriere im Filmbusiness.