THE INFORMERS

Dass THE INFORMERS erst jetzt bei uns auf DVD erscheint, ist ein Indiz dafür, dass diese Verfilmung von Bret Easton Ellis’ gleichnamigem Buch trotz der interessanten Besetzung – mit dabei Billy Bob Thornton, Winona Ryder, Kim Basinger, Mickey Rourke, Brad Renfro (in seiner letzten Rolle) und Amber Heard (ständig nackt) – unter keinem guten Stern stand.

Auch der Autor zeigte sich unzufrieden und gab zu Protokoll: „There were things I recognized, and a lot that I missed. But it’s the director’s version of the script, and that’s just how it is.“ Wobei der Regisseur erst ein anderer war, nämlich ein gewisser Nicholas Jarecki, der drei Jahre lang mit Ellis ein Drehbuch entwickelt hatte, aber dann durch den Australier Gregor Jordan ersetzt wurde, der mit BUFFALO SOLDIERS und TWO HANDS zwei ganz nette Filme gedreht hatte.

Mit dem Wechsel des Regisseurs wurde auch der Film ein anderer, der zuerst als absurde Satire angelegt war, dann aber zu einer düsteren Betrachtung über die Abgründe des Hollywood-Lifestyles Ende der Achtziger wurde, inklusive Drogen und Sex, was ja für Ellis nicht ungewöhnlich ist.

Neben vielem anderen flog auch der Vampir aus dem Roman wieder aus dem ursprünglichen Drehbuchentwurf raus, wodurch THE INFORMERS jetzt wie einer der zahlreichen konventionellen Episodenfilme wirkt, bei dem das Schicksal der Figuren miteinander verzahnt ist. Allerdings entstand dabei noch nicht einmal ein wirklich schlechter Film, der genauso viel oder wenig mit Ellis zu tun hat, wie die bisherigen anderen, eher schwachen Adaptionen seiner Bücher.

Auch wenn man THE INFORMERS deutlich anmerkt, dass es sich um eine dieser Drehbuch-Ruinen handelt, ist die Atmosphäre äußerst stimmig und auch das Schicksal der Figuren erzeugt echte Anteilnahme, doch leider endet Jordans Film so abrupt, wie er begann – da wäre mehr drin gewesen.