THE EQUALIZER

Unter den Autoren-Credits von Antoine Fuquas neuem Film „The Equalizer“ taucht auch der Name Michael Sloan auf. Denn Sloan war der Schöpfer der gleichnamigen, von 1985 bis 1989 produzierten CBS-Serie.

Edward Woodward (vielen Genre-Fans noch aus „The Wicker Man“ bekannt) spielte darin den ehemaligen CIA-Agenten Robert McCall, der in Not geratenen Menschen seine Hilfe anbot, um für die Gerechtigkeit zu sorgen, die von staatlicher Seite offenbar nicht zu bewerkstelligen war.

Wobei McCall kein draufgängerischer Superheld war, sondern eher ein Kopfarbeiter, der aber dennoch die bösen Jungs gnadenlos zur Strecke brachte. Auch die Hauptfigur von Fuquas Film heißt Robert McCall und präsentiert sich zu Beginn als introvertierter und zurückhaltender Typ, der einem ganz normalen Job nachgeht.

Dessen Vorgeschichte bleibt hier ähnlich im Dunklen wie bei der TV-Serie, aber anscheinend ist McCalls kürzlich verstorbene Frau der Grund dafür, dass er sein früheres Leben hinter sich gelassen hat.

Stattdessen sitzt er lieber im Diner um die Ecke und liest ein gutes Buch. Dort holt ihn auch seine Vergangenheit wieder ein, als er zum Schutzengel einer Prostituierten wird und deren russischen Zuhälter aus dem Weg räumt.

Damit hat er allerdings schlafende Hunde geweckt und seine friedvolle neue Identität in Gefahr gebracht. So weit so klischeehaft. „The Equalizer“ ließe sich damit schnell als niveaulosen, übertrieben brutalen Rache-Selbstjustiz-Reißer abhaken, aber Hauptdarsteller Denzel Washington, mit dem Fuqua schon bei „Training Day“ zusammengearbeitet hatte, verschafft seiner Rolle die nötige Ambivalenz, um das zu verhindern.

Zwar war einem Washington als tragischer Racheengel in „Man On Fire“ lieber, aber seine Verkörperung des unkaputtbaren Superkillers Robert McCall besitzt dennoch erstaunlich viel Glaubwürdigkeit.