Die allgemeine Ausgangssituation der Geschichte von „The End“ hat man durchaus schon mal gehört, sei es weniger gelungen durch einen Film wie „The Happening“ von M. Night Shyamalan oder in Frank Schätzings Roman „Der Schwarm“: Die gebeutelte Natur wendet sich gegen ihren größten Widersacher und Zerstörer – den Menschen. Allerdings scheint durch, dass hier noch weitere Personen maßgeblich zur Inspiration von „The End“ beigetragen haben. Da ist zum einen Jim Morrison, Sänger von THE DOORS, deren Song „The end“ eine fast prophetische Rolle im vorliegenden Band einnimmt und mehrfach zum Einsatz kommt, als auch „Baumflüsterer“ und Autor Peter Wohlleben, der mit einem Zitat zum Ende des Bandes erwähnt wird, um der Theorie, auf der „The End“ fußt, noch mal den richtigen Hintergrund zu liefern. Kombiniert man beides und verbindet es mit dem eingangs erwähnten Film „The Happening“ so bekommt man „The End“: Mysteriöse Todesfälle überall auf der Welt werden von einem von seinen Kollegen geschmähten Professor darauf zurückgeführt, dass die Bäume genug von der Umweltzerstörung des Menschen haben und sich zur Wehr setzen. Auch wenn der Geschichte einige Logikfehler nachzuweisen sind – Warum sterben die Menschen, Tiere aber nicht? Wie können Einzelne vom Gift nicht betroffen sein? – und die Präsentation im Ganzen nicht besonders herausragend ist – Farbe kommt nur als Tönung ganzer oder halber Seiten ins Spiel, sonst bleibt alles eintönig gefärbt –, so ist es wohl das recht aktuelle Thema als solches, das „The End“ dann am Ende lesenswert macht. Denn das Gefühl, dass die Natur sich unserer entledigen würde, wenn sie denn könnte, bei dem, was wir ihr antun, ist wohl eines, das viele nachvollziehen können.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #155 April/Mai 2021 und Dennis Müller