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THE BOYS NEXT DOOR

Filmemacherin Penelope Spheeris ist einem breiteren Publikum vor allem wegen „Wayne’s World“ von 1992 bekannt. Die Karriere der Cousine von Regisseur Costa-Gavras begann allerdings 1981 mit der nicht ganz unumstrittenen Dokumentation „The Decline of Western Civilization“ über die Punkrock-Szene in Los Angeles, gefolgt 1984 von „Suburbia“, einem nicht ganz glaubwürdigen Coming-of-Age-Drama/Thriller über eine Gruppe von Vorstadt-Punks in Los Angeles. Bevor Spheeris dann in den Untiefen des amerikanischen Mainstream-Kinos versumpfte, drehte sie 1985 mit „The Boys Next Door“ einen wesentlich gelungeneren und hoffnungsloseren Film über jugendliche Außenseiter, die aus der Gesellschaft aussteigen. In Deutschland wurde der Film bisher als „Blind Rage“ auf Video (minimal geschnitten) und DVD vermarktet. Bei cmv erschien „The Boys Next Door“ bereits im letzten Jahr unter seinem Originaltitel auf Blu-ray im Mediabook mit Bonusmaterial wie einem Audiokommentar der Regisseurin, inzwischen gibt es auch eine günstigere Amaray-Variante (DVD und Blu-ray). Wie bei vielen in den Achtzigern auf Video veröffentlichten Teenager-Filmen ist die Synchronisation grenzwertig, die vorhandenen Dub-Untertitel aber auch nur bedingt hilfreich bei der oft schwer verständlichen slanglastigen Originaltonspur. Würde der Film nicht mit der Vorstellung einiger Serienmörder beginnen, könnte man ihn für einen dieser typischen Highschool-Streifen halten. Aber es wird schnell klar, dass Roy (Maxwell Caulfield aus „Grease“) and Bo (Charlie Sheen, dessen Vater Martin im ähnlich gelagerten „Badlands“ mitspielte) nach ihrem High-School-Abschluss einen wesentlich drastischeren Bruch mit der Gesellschaft vollziehen und zu skrupellosen, unmoralischen Mördern mutieren, deren deprimierendes Schicksal quasi vorherbestimmt ist.